Thaleischweiler-Fröschen, protestantische Kirche

Disposition

Hauptwerk
II. Manual C-d³
Principal 4`
Hohlpfeif 8`
Viola di Gamba 8`
Flauttravers 8`
Flöte 4`
Salicional 4`
Quint 3`
Octav 2`
Mixtur 4fach 1`
Trompett disk. 8`
Trompett bass 8`

Echowerk
I. Manual C-d³
Octav 4`
Copel 8`
Ouint 3`
Flageolett 2`
Terz 1 3/5`
Crummhorn 8`
Kanaltremulant

Pedal C-d1
Subbass 16`
Octavbass 8`
Posaunbass 16`

Mechanische Koppel
II-Ped

Neubau 2017

Das überaus kostbare Gehäuse der Brüstungsorgel aus der Werkstatt von Johann Michael Stumm II aus dem Jahr 1787 stand und steht im Zentrum der Diskussion um die Orgel in der prot. Kirche Thaleischweiler. Es ist gesetzt und bestimmt das geschehen.
Nach intensiven Abwägungen wurde ein die stumm`sche Disposition aufgreifender Orgelneubau beschlossen, nicht jedoch eine Rekonstruktion des ersten Orgelwerkes, da außer einigen wenigen Innenpfeifen kein klangliches Zeugnis der ersten Orgel erhalten ist.
Das bot einige Freiräume wie einen Pedalumfang von C-d1, auch konnte die in den vergangenen hundert Jahren liebgewonnene Spielart auf zwei Manualen sinnvoll weiterbelebt werden.
Herausgekommen sind ein großes Hauptwerk sowie ein Echo im Sockel der Orgel und ein eigenständiges Pedal.
Durch einen glücklichen Zufall konnte das Pfeifenwerk der Stummorgel von 1758 der ehem. kurfürstlichen Schloßkapelle des  Schlosses Philippsburg (Koblenz) für den Orgelneubau in Thaleischweiler erstanden werden.
Die Brüder Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm haben die Orgel für die Schloßkapelle der Philippsburg, Teil der Residenz Ehrenbreitstein, erbaut. 1786 gelangte die Orgel in die kath. Pfarrkirche nach Vallendar. 1839 versetzten die Gebr. Weil die Orgel in die neue Kirche wo sie bis 1971 weitgehend erhalten war. Aus dieser Zeit stammen die einzigen klanglichen Umarbeiten am Pfeifenwerk, deren Ausprägung in die neue Orgel übernommen wurden.
Der Magazinbalg der Poppeorgel von 1914, der sich nach einer Überarbeitung in gutem Zustand befindet, soll als Teil der Orgelgeschichte der prot. Kirche Thaleischweiler ebenfalls in die neue Orgel integriert werden. So wird man den Wind der Orgel auch zukünftig mit Muskelkraft erzeugen können.
Einweihung am 2. Advent 2017 mit Prof. Dr. Gerhard Luchterhandt

Zeitrafferfilm Aufbau der Orgel